Frauen brauchen keine Quoten, um erfolgreich zu sein. Wer etwas anderes behauptet, beleidigt fähige Frauen.
Wenn ein Frauenanteil in einem Kader oder einem Verwaltungsrat künstlich festgelegt wird, unterstellt man indirekt den Frauen, unfähig zu sein. Woher kommt die Idee von Frauenquoten? Aus der Politik. Und das merkt man auch. Aus der Wirtschaft höre ich solche Rufe selten bis nie. Warum nicht? Insbesondere bei den KMU ist das Geschlecht von Unternehmern und Führungskräften nicht relevant.
Das einzige, was zählt, ist, dass sie gut sind und Power haben – beziehungsweise dass sie Power haben wollen. Gefragt ist eine gesunde Paarung von Biss, Energie, Know-how und Praxiserfahrung. Und wenn noch ein vorteilhaftes Auftreten und eine gute Kommunikationsfähigkeit dazukommen, stimmt schon vieles.
Aber wie war das nochmal: Unternehmer? Und was ist mit den Frauen? Unternehmer ist das Gegenteil von Unterlasser und damit geschlechtsneutral. Mehr Dinge zu unterlassen, als zu unternehmen, können Männer genau so gut wie Frauen.
An was fehlt es den Frauen? Ich habe in den letzten über 10 Jahren über 1800 Studenten begleitet, viele davon waren Frauen. Einen merkbaren Unterschied, was Intelligenz, Einsatz, Energie, Auftreten und Kommunikationsfähigkeit anbelangt, habe ich nie festgestellt. Im Gegenteil: Viele Studentinnen waren schlicht brillant. Und trotzdem treffe ich unter Unternehmern mehr als 80% (in vielen Branchen sind es nahezu 100%) Männer an. Warum? Ich kann nur mutmassen, eine genaue Antwort auf die Frage weiss ich auch nicht. Was Mut und Biss anbelangt, gibt es bei einigen Frauen noch Luft nach oben. Und viele haben schlicht andere Prioritäten, als Geschäftsführerin oder Führungsperson zu werden. Zudem: Frauen können sich entscheiden, ob sie Kinder kriegen wollen oder nicht. Männer haben es da eher schwer.
Was ist also der Lösungsansatz? Sicher ist: Die Zeit spielt für die Frauen. Im Wassermannzeitalter haben nach 2000 Jahren männlicher Energie die weiblichen Elemente mehr Gewicht. Die Grundkonstellation ist schon einmal gut. Und dann ist es wie in vielen Dingen. Der Markt muss sich selber regeln – und das tut er auch. Wenn genug Frauen eine Karriere anstreben, werden sich auch die entsprechenden Türchen öffnen. In den KMU geht dies erfahrungsgemäss schneller – in den Grossunternehmen etwas langsamer. Ein Eingriff von aussen ist aber ein Eigentor. Dadurch werden Frauen in Positionen geschleust, in welche sie nicht gehören. Oder sie haben nicht das Format, welches für die Position benötigt wird. Und dadurch verbreitet sich das ungerechtfertigte Bild von Frauen, die ihre Funktion nicht haben sollten, noch mehr.
Frauenunterstützende Grüsse
Martin Aue