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Selbst und ständig

Wie oft hörst du folgenden Spruch? «Selbstständig – also selbst und ständig.» Ich habe ihn vermutlich schon tausend Mal gehört – und ich kann ihn nicht ausstehen.

Erstens ist der Begriff Selbstständigkeit oft nicht auf die Gesellschaftsform bezogen. Jemand, der sich selbstständig macht, kann ein Einzelunternehmen eröffnen oder auch eine AG mit Unternehmensgebäuden und Mitarbeitern. Selbstständige sind also keinesfalls per se Einzelkämpfer. Zweitens gibt es heute viele Formen von Unternehmen, die in Netzwerken mit Partnern arbeiten (so wie zum Beispiel mein Unternehmen). Zudem bist du, selbst wenn du eine «juristische Person» bist, wie zum Beispiel eine GmbH oder eine AG, (auf dem Papier) ebenfalls angestellt und erhältst einen Mitarbeiterlohn.

Auch die Aussage «selbstständig = ständig» ist Käse! Wie viel du arbeitest und wie gut du am Abend sowie am Wochenende loslassen kannst, ist dein persönliches Thema! Das hat nichts damit zu tun, ob du angestellt oder selbstständig bist.
Sicher ist: Viele arbeiten zu viel. Und über 50 Stunden pro Woche ist auf lange Zeit sicher nicht gesund. Aber: Ich zum Beispiel durfte in den letzten 10 Jahren viele Kader, viele Unternehmer und auch viele StartUp-Unternehmer kennenlernen. Einige von ihnen arbeiten oder arbeiteten deutlich zu viel – aus allen drei Kategorien. Meines Erachtens kommt es sowieso mehr darauf an, ob dir deine Arbeit Spass macht oder nicht. Und ob dein Umfeld auf der Arbeit stimmt. Und ob du einen Sinn in deiner Arbeit siehst. Aber wer die Selbstständigkeit als Freipass sieht, um ständig zu arbeiten, hat sich und sein Business schlicht nicht im Griff.
By the way – zum Thema «machen, nicht reden»: Meine zwei Unternehmen sind in den letzten zwei Jahren gewachsen – bei maximal 45 Stunden Arbeit pro Woche im Jahresschnitt und 5 Wochen Ferien. Fazit: Es geht!

Selbstständige Grüsse
Martin Aue

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