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Müssen Oder Wollen

Kürzlich kontaktierte mich eine Person und bat mich um Unterstützung. Das war in ungefähr unser erster Dialog.
Anfrager: „Ich habe ein Problem: Ich bin in der Personalvermittlung tätig. Mein einziger Kunde sucht Personal, das es nicht gibt. Und er bezahlt nicht.“
Ich: „Wie lange gibt es denn ihr Unternehmen schon – und wie gross ist es?“
Anfrager: „Den Businessplan habe ich vor 7 Jahren geschrieben. Gestartet bin ich erst jetzt. Ich biete Immobilienbewirtschaftung und Personalrekrutierung an. Aber eigentlich gibt es das Unternehmen noch gar nicht. Auf jeden Fall ist es nicht sichtbar, denn ich habe kein Geld für Marketing. Darum habe ich auch noch keinen Auftritt, keine Webseite, keine Flyers und auch keine Visitenkarten.“
Ich: „Was haben Sie bis jetzt gemacht?“
Anfrager: „Nach der Lehre war ich 5 Jahre Angestellter – allerdings auf einem ganz anderen Gebiet. Danach war ich 2 Jahre arbeitslos. Und aus diesem Grund muss ich nun in die Selbstständigkeit.“

Das ist eine schwierige Konstellation, nicht wahr? Erstens will die Person in zwei Märkten tätig sein, die einiges an Wissen und Erfahrung erfordern. Und beides ist nicht vorhanden. Zweitens ist ein Start ohne flüssige Mittel in seinem Fall nicht ganz einfach. Zwar ist eine Unternehmensgründung mit wenig Startkapital grundsätzlich möglich – ich habe es selber vor fast 20 Jahren auch so gemacht. Im Bereich der Personalvermittlung braucht es eine aufwändige Bewilligung, die auch etwas kostet. Das Hauptthema ist aber für mich ein anderes: Sein Antrieb.

Warum tust du das, was du tust?
Arbeitest du primär für Geld? Das ist ok so – im Anstellungsverhältnis. Allerdings ist es auch dort nicht ideal. In der Selbständigkeit oder als Unternehmer ist es verheerend. Denn Umsatz ist das Resultat, wenn deine Firma und deren Angebote vielen Menschen weiterhelfen und im Idealfall die Welt dadurch etwas besser machen. Soll denn das Geld kein Thema sein in einem Unternehmen? Doch. Beispielsweise sind eine gute Planung und das Controlling wichtig, denn ohne Liquidität wird es schwierig. Natürlich ist es besonders für den Unternehmer problematisch, wenn das Geld knapp ist – weil er dann beispielsweise nicht mehr investieren kann. Aber das ist ein anderes Thema.

Warum arbeitest du also?
Meine Mission seit vielen Jahren ist: Ich träume von einer Welt mit Unternehmern und Marketingverantwortlichen, die ihre Firmen und Angebote als Werkzeuge sehen, um die Welt besser zu machen (und damit als logische Konsequenz viel Geld verdienen). Davon lässt sich ein konkretes Ziel ableiten: Ich bringe möglichst vielen Menschen gelebtes, echtes Marketing bei nach dem Motto: Nur wer seinen Kunden wirklich weiterhilft, wird langfristig erfolgreich und glücklich sein.

Was gibt jetzt mehr Kraft – eine Mission wie beispielsweise meine oder die Aussage „Die letzten zwei Jahre war ich arbeitslos. Und aus diesem Grund muss ich nun in die Selbstständigkeit.“?

Herzliche Grüsse
Martin Aue

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