Bist du ein Kontrollfreak? Oder ein Perfektionist? Viele Menschen, die sich selber und ihr Umfeld extrem stark kontrollieren, tun das zu einem grossen Teil unbewusst. Konkret kann Perfektionismus und «alles unter Kontrolle haben wollen» ein Schutzmechanismus sein. Es gibt beispielsweise viele frühere Mobbingopfer, die sich nach dieser Erfahrung selbst extrem stark kontrollieren. Sie geben sich keine Freiheit und alles muss an seinem Platz sein. Sie lassen nichts «einfach so» laufen, weil ihnen genau das ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Ähnlich verhält es sich, wenn du dich immer anpasst, weil du (unbewusst) nicht auffallen willst. Auch dieses Verhalten kann dir ein Gefühl von Sicherheit vorgaukeln. Meistens beziehen sich solche Verhaltensweisen und Schutzmechanismen auf Erlebnisse aus deiner Vergangenheit. Die Frage ist nun: Behindert dich dieses Verhalten in deiner Entwicklung oder möchtest du es aus verändern?
Abhilfen können Verdrängen oder Affirmationen schaffen. Beides sind jedoch langfristig keine echten Lösungen: Verdrängen wird im Alter schwieriger. Affirmationen sind oft zu oberflächlich, um zu tief genug wirken zu können – solche Erlebnisse sind nämlich auf der Zellebene des Körpers gespeichert. Daher hilft oft nur noch, mittels einer Trauma-Konfrontation in dieses Erlebnis von früher «reinzugehen» und den Trigger (der immer wieder zurückkommt) aufzulösen. Dieser Weg braucht aber professionelle Unterstützung – das empfehlen nicht nur Experten, sondern auch ich – aus eigener Erfahrung.
Sicher ist: Das Thema – also Perfektionismus und Kontrollfreaks – begegnet mir zurzeit auffällig häufig. Bist du auch betroffen? Dann schau hin – lieber gestern als morgen.
Herzliche Grüsse
Martin Aue