Was ist der Erfolgsverhinderer Nummer 1? Die Angst. Was viele Unternehmer und Berater bestätigen, deckt sich mit meiner Erfahrung aus den letzten rund 10 Jahren Unternehmercoaching in KMU. Und doch wird fast nie über Ängste gesprochen, weil es sich nicht gut macht. Und trotzdem kennt jeder das Gefühl. Geht es um eine wichtige Entscheidung oder um eine grössere Investition, kann Angst aufkommen. Und auch wenn ein Schlüsselkunde verloren geht oder der Umsatz nur knapp reicht, um die Kosten zu decken, kann sie einen um den Schlaf bringen. Ängste sind natürlich und jeder hat sie. Und das ist auch gut so.
Was kannst du also tun, wenn sie aufkommen? Als erstes hilft es, wenn du das Gefühl erkennst und zuordnest. Aha, da kommt es wieder, dieses Gefühl im Bauch. Das kenne ich. Das ist meine Angst. Und sie ist gut. Aber was kannst du nun tun? Es gibt Menschen, die sagen, Mut sei das Gegenteil von Angst. Und mit Mut lasse sich die Angst besiegen. Das stimmt aber nicht. Mut ist, etwas trotz Angst zu tun. Die Angst wird damit unterdrückt und nicht weniger. Das Resultat ist: Die Angst wird aufgeschoben und nicht aufgehoben.
Die Frage ist grundsätzlich, ob du überhaupt etwas gegen deine Angst tun sollst. Sicher ist, dass du etwas unternehmen musst, wenn du blockiert bist und nichts mehr entscheiden kannst. Aber grundsätzlich kannst du Ängste auch als natürliches Signal ansehen. Die Botschaft kann sein: Schau hier genauer hin. Schlaf besser nochmal darüber.
Aber was ist, wenn dich meine Ängste so stark einschränken, dass ich nicht mehr klar denken, handeln oder schlafen kann? Treibe Sport. Beim Sport schüttet der Körper Stoffe aus, die sich gut auf deine Stimmung auswirken. Und schon hast du wieder einen klaren Kopf. Gehe ins Training, joggen oder betätige dich sonst irgendwie sportlich – aber nicht übertrieben. Und schreibe jeden Tag fünf Dinge auf, für die du dankbar bist.
Und dann gibt es da noch etwas: Was ist das Schlimmste, was dir passieren kann? Stelle dir beim Thema, welches Angst in dir auslöst, Folgendes vor: Was wäre das Schlimmste, was dadurch hervorgerufen werden könnte? Wenn du beispielsweise eine teure Anschaffung machst, könnte dir das Geld ausgehen, um deine Rechnungen zu bezahlen. Würde das dich umbringen und von den liebsten Menschen in deinem Umfeld trennen? Nein. Und wie oft hat dich eine schwierige Situation in der Vergangenheit schon ein grosses Stück vorwärtsgebracht? Die meisten hatten in ihrer Vergangenheit schon Probleme, die sich im Nachhinein als grosser Glücksfall herausstellten.
Manchmal auch ängstliche Grüsse Martin Aue